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Hilberg GmbH Wartungsarbeiten

Knackgeräusche in der Heizungsanlage
Die Heizungsanlage lebt

Die Heizungsanlage lebt. Sie stampft und ächzt, sie quietscht und gluckert und manchmal knackt sie auch. Dieses Knacken stört das Wohlbefinden und die Behaglichkeit der Bewohner und trägt zu einer Wohnwertminderung bei. Das Problem ist aber nicht immer lokalisierbar, weil sich der Schall durch die Rohre in der gesamten Heizungsanlage verteilt.

Hintergrund dieser Problematik sind die Thermostatventile. Ältere Heizungsanlagen hatten Ventile zum Auf- und Zudrehen. Die Heizung ging an, der Heizkörper wurde warm. Dann kamen die Thermostatventile, die nicht mehr einfach auf/zu- Ventile sind.

Ein Thermostatventil arbeitet vollständig automatisch. Der Nutzer muss nur einmal den Punkt der angenehmen Wärme im Raum finden. Dazu gibt es Hilfsmittel in Form von Nummern auf den jeweiligen Thermostatventilen. Diese Nummern müssen für jeden Raum einzeln einmal angepasst werden. Es kann also sein, dass die Thermostatventile in jedem Raum einer Wohnung auf verschiedenen Stufen stehen, um eine gleichbleibende Temperatur zu erreichen. Das ist vollkommen normal, denn die Heizlasten in Räumen sind unterschiedlich. Der Heizkörper ist eben nicht mehr eine reine Auf/Zu-Maschine. Das Thermostatventil und damit der Heizkörper sind lediglich Mittel zum Zweck. Der Zweck ist die Bereitstellung von Wärme. Ist nun der Raum warm genug, dann braucht die Heizungsanlage nicht weiter zu heizen. Der Heizkörper bleibt dann kalt.

Ältere Heizungsanlagen hatten keine automatischen Thermostatventile und keine Regelungen für den Heizkessel. Es gab lediglich ein auf/zu- Thermostat. Der Heizkessel lief daher ständig auf gleichbleibender Temperatur. Diese Kessel werden daher auch Konstanttemperaturkessel genannt. Sie sind vielfach schon durch neuere Versionen, sogenannte Niedrigtemperatur- oder Brennwertkessel, ersetzt worden. Konstanttemperaturkessel sind aufgrund der ständig hoch gehaltenen Temperaturen wenig energieeffizient. Auch auf Grund der geänderten Gesetze (Energieeinsparverordnung - EnEV) müssen derartige Kessel ausgetauscht werden. Das ist üblicherweise auch geschehen, nur die Verteilleitungen wurden dabei oft nicht auf diese neueren Kesseltypen abgestimmt.

Die meisten Knackgeräusche treten in neueren Gebäuden auf. In den Baujahren 1950 bis 1980 wurden viele Bauten im Akkord hochgezogen. Für Bohrungen zur Befestigung der Rohre war oft keine Zeit. Außerdem war es viel einfacher, die Heizrohre an den vorhandenen Stahlaussteifungen des Baukörpers zu befestigen. Bei den damaligen Heizungsanlagen war das auch kein Problem. Das Knacken ist lediglich in den Phasen des Anheizens aufgetreten. Im Herbst und im Frühjahr gab es Knackgeräusche. Damit konnte man leben.

Heute haben wir keine konstante Temperatur in der Heizanlage, sondern die Temperaturen passen sich der Umgebung an, der Außentemperatur und der Wohnraumtemperatur. Die Heizkörper werden nicht nur durch die Raumwärme, sondern auch durch die Umgebungswärme kälter. Damit bleibt aber die Raumtemperatur gleich und verändert sich nicht. Die Heizanlage unterliegt heute demnach einem ständigen Prozess der Aufheizung und Abkühlung. Und genau das ist das Problem, welches die Knackgeräusche verursacht.

Jede Erwärmung eines Materials hat eine Ausdehnung oder ein Zusammenziehen des Materials zur Folge. Wenn sich zwei Komponenten unterschiedlich ausdehnen, weil es unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten gibt, dann reiben sie aneinander und es kommt zu Knackgeräuschen. Knackgeräusche sind die Erdbeben in der Heizungsanlage, ausgelöst durch Wärme. Das verlegte Heizrohr kann sich trotz Erwärmung nicht ausdehnen, weil das Heizrohr z.B. an den Baukörper angeschweißt ist. Die Kräfte, die jetzt im System walten, sind aber derart stark, dass sich diese Knackgeräusche bilden. Bei den heutigen installierten Systemen sind daher die Befestigungsschellen immer mit einem Gummi ausgestattet. Dieser dient unter anderem der Aufnahme der Ausdehnung des Rohrmaterials. Ein Knacken wird hier eher nicht auftreten.

Weitere Knackgeräusche können auftreten, wenn Rohre durch den Baukörper gelegt wurden und die Rohrdurchführung durch Wand, Decke oder Boden derart fest mit dem Rohr verbunden ist, dass der Beton das Rohr quasi festhält. Das Rohr lässt sich aber nicht festhalten, sondern bewegt sich. Die Folge ist auch hier ein Knacken in der Heizungsanlage. Das Knacken in der Heizungsanlage ist eine Folge der ständigen Temperaturschwankungen und der damit auftretenden Ausdehnung und des Zusammenziehens der Heizrohre, die in Verbindung mit dem Baukörper stehen.

Die Ursache des Knackens zu beheben, ist alles andere als banal. Da sich die Geräusche in einer Heizungsanlage im gesamten Rohrsystem verteilen, gestaltet sich die Lokalisation der effektiven Knackstelle schwierig. Ist eine derartige Stelle lokalisiert, ist ein Trennen der Rohre vom Baukörper notwendig. Diese Trennung kann über eine Entkopplung durch gummigelagerte Rohrbefestigungsschellen erfolgen und sollte nur vom einem SHK-Fachbetrieb durchgeführt werden.

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